Orte der Stille

Akustische Hologramme und Klangplastiken von Philipp Boß, Paris Liamis, Natascha Rehberg und Philipp Schober

Fachliche Betreuung: Prof. Sabine Breitsameter, Klaus Schüller M.A.

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Die Laute der Welt buhlen um unser Gehör. In unseren Straßen und Häusern, in unseren Zimmern, unseren Taschen, unseren Köpfen. Schall ist im Überfluss vorhanden. Aber Stille macht sich rar. Stille, die unsere tosenden Gedanken verstummen lässt. Stille, die uns neugierig aufhorchen lässt. Stille, die uns ehrfürchtig werden lässt. Stille, die uns zu den leisen Tönen hinführt, die keinem Zweck unterliegen, keine Zerstreuung und Werbung zum Ziel haben und keiner Nützlichkeit entspringen: zu Tönen, die unsere eigenen sind.

Was aber ist Stille? Ist sie als reiner Zustand der Lautlosigkeit zu verstehen? Selbst in einem schalltoten Raum können wir dem Rauschen unseres Bluts und dem Schlag unseres Herzens lauschen. Stille lässt sich auch nicht aus der Ferne, auf einer Bühne beobachten. Vielmehr nimmt sie den gesamten Raum ein, umgibt und durchdringt uns, als sei sie das Wasser und wir der Fisch. Stille schafft eine Eigenwelt, in der wir uns bewegen können und die wir durch unser Handeln gestalten. Wie also lässt sich Stille erleben? Wie klingt sie – und was sagt sie uns? Was hat Stille mit Ruhe zu tun? Kann Stille die Welt verändern?

Vor diesem Hintergrund inszenieren vier junge Audiokünstler*innen mithilfe modernster 3D-Audiotechnologie ihre künstlerischen Visionen von „Stille“ als eine eigene, sinnlich erfahrbare Erlebniskategorie. Sie wollen damit auch zu einem bewussteren Umgang mit Klang und Geräusch im Alltag anregen.

Die immersive 3D-Audio-Klanginstallation Orte der Stille findet im ehemaligen Kapuzinerkloster (Minnefeld 30, 64807 Dieburg) statt.
Eröffnungswoche Mittwoch bis Freitag, 07.-09.12.2016: 14 bis 17 Uhr
Samstags: 14 bis 17 Uhr, sonntags: 11 bis 17 Uhr