Experimentelle Body Prints von Ramanjot Chana

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Dort, wo der Zyklus der Menschheit beginnt, haben die zurückgenommenen und gleichzeitig ausdrucksstarken Bilder Ramanjot Chanas ihren Ursprung. Sie sind öffentlicher Ausdruck eines künstlerischen und gleichzeitig persönlichen Prozesses. Der Körper ist hierbei das Medium zwischen einem subjektiven Innen und einem objektivierten Außen. Dies mittels eines Vorgangs, der bewusst nicht benannt wird, der gezielt uneindeutig bleibt und gerade dadurch Interpretationsvarianten bietet, Spielräume für Vermutungen, Projektionen und Obsessionen, die die jeweiligen Betrachterinnen und Betrachter mit eigenen Ängsten, Sehnsüchten und Fantasien in Kontakt bringen können.

Die Bilder thematisieren Lebensenergie und Selbstachtung: die Voraussetzungen eines Lebens jenseits von Abhängigkeiten. Sie verstehen sich als Appell zur Befreiung: von vorgegebenen Deutungsmustern, von Normen vermeintlicher „Anständigkeit“ hin zu Körperlichkeit und erotischer Selbstbestimmung. Sie verstehen sich auch als Aufruf namentlich an Frauen, sich ihres leiblichen Potentials bewusst zu werden und es uneingeschränkt anzunehmen. Grundsätzlich aber wenden sich Chanas Bilder an den unvoreingenommenen Blick, der sich imaginativ in Farben, Strukturen und visuelle Topografien versenkt. Die Vieldeutigkeit der Visuals gilt es auszuhalten und zu akzeptieren.